Südkurier: Interview mit Thomas Keck

„Wir liegen im Plan“ - Interview mit Thomas Keck
(Südkurier, Ausgabe vom 14.03.2003)

Radsport – das ist die Leidenschaft des Konstanzers Thomas Keck. Der 37-Jährige war früher selbst erfolgreich auf zwei Rädern unterwegs, heute ist er als Funktionär beim VMC Konstanz (Präsident und Team-Leiter) und im Bezirk Hegau-Bodensee (Fachwart für Straßen- und Bahnradsport) tätig. Der Südkurier sprach mit Thomas Keck über die Ziele des VMC Konstanz und den am Wochenende startenden Saeco-Pokal.

Thomas Keck, der Radsport ist im Bezirk Hegau-Bodensee im Aufwind. Was sind die Gründe für das große Interesse von Zuschauern und Aktiven an den Rennen in der Region?

Den Bezirkspokal gibt es ja bereits seit 20 Jahren, allerdings waren die Teilnehmerzahlen bis vor etwa sechs Jahren rückläufig. Damals ist es mir dann gelungen, die Firma Saeco als Sponsor zu gewinnen. So entstand der Saeco-Pokal, der stetig aufgewertet und professioneller ausgerichtet wurde.

Mit wievielen Fahrern rechnen Sie bei den diesjährigen Rennen um den Saeco-Pokal?

Ich erwarte insgesamt an die 250 Starter aus dem gesamten süddeutschen Raum, der Schweiz und Liechtenstein. Bei optimalen Bedingungen werden sicherlich etwa 100 Fahrer allein im Eliterennen starten, womit wir dann aber auch unsere Kapazitätsgrenze erreicht haben.

Früher war es oftmals nicht einfach, einen Ausrichter für die Rennen im Bezirk zu finden. War es in diesem Jahr schwierig, Veranstalter ausfindig zu machen?

Überhaupt nicht. Im Gegenteil, wir mussten einigen Anfragen absagen. Mittlerweile kann man schon sagen, dass jeder Verein maximal jedes zweite Jahr ein Saeco-Pokalrennen ausrichten kann. Nur so können wir den Anfragen gerecht werden.

Am Sonntag startet auch das Mapei-Team Bayern, das eine der dominierendsten Mannschaften in der U 23/Bundesliga ist. Wie ist dies gelungen?

Das Mapei-Team Bayern bereitet sich intensiv auf die Saison 2003 vor. Durch gute Kontakte ist es gelungen, dieses Team an den Start zu bringen. Für uns ist diese Situation traumhaft.

Welche Chancen haben Fahrer aus dem Bezirk Hegau-Bodensee?

In der Gesamtwertung sollte es gelingen, zumindest einen Platz unter den ersten zehn zu belegen. Ich denke dabei ganz besonders an Fahrer des Europcar-Teams Konstanz.

Stichwort Konstanz. In den 80er Jahren verfügte der VMC Konstanz gleich über eine Reihe von A-Fahrern, was in den vergangenen zehn Jahren dann nicht mehr der Fall war. Der Drei-Jahres-Plan soll wieder Spitzenradsportler an den VMC Konstanz binden. Liegen Sie im Plan?

Ja, ich bin zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Mit Denis Buben konnten wir uns enorm verstärken, und Henry Rinklin ist natürlich ebenso ein Glücksfall.

Was fehlt dem Team Konstanz noch, um beispielsweise zu einem Team Mapei aufzuschließen?

Das Geld, das man für Logistik und Gehälter benötigt, fehlt uns natürlich im Vergleich zu den Top-Teams. Wir sind ein reiner Amateurclub, haben aber viele Talente und in diesem Jahr beim LBS-Classic-Cup auch die Chance, uns mit den Spitzenteams zu messen. Das wird sicherlich schwer werden, aber wir werden das Beste daraus machen.

(Die Fragen stellten Alfred Klaib und Dirk Salzmann)