Rennfahrer des VMC Konstanz vor einer schweren Saison
(Südkurier, Ausgabe vom 15. Juni 2005)
So richtig weiß Thomas Keck momentan nicht, ob er sich freuen oder ärgern soll. Optimistisch stimmt den Team-Leiter des VMC Konstanz die Tatsache, dass seine neu formierte Mannschaft im ersten von zwölf Rennen der LBS 1000er Serie überraschend stark auftrat und mit Björn Sonnenstaedt einer der Neuzugänge gar unter die Top 10 fuhr.
Weniger erfreulich ist dagegen die Tatsache, dass von der Sieger-Mannschaft des vergangenen Jahres gleich drei Stammkräfte den Club verließen, eine Wiederholung des Vorjahreserfolgs, als sowohl Mannschafts- wie auch Einzelwertung gewonnen wurden, quasi ausgeschlossen ist. Ausgeschlossen auch deshalb, weil der VMC Konstanz diese Saison über wesentlich weniger Sponsorengelder verfügt und einige Rennen wegen hoher Logistikkosten aus dem Kalender streichen musste. "Im Vergleich zu den Vorjahren müssen wir wesentlich kleinere Brötchen backen", erklärt Keck. Das Trainingslager der Konstanzer Rennsportler fiel bereits dem Rotstift zum Opfer, die Situation sei allerdings nicht bedrohlich. "Wir haben eine starke Mannschaft mit einigen vielversprechenden Talenten. Die Erfolge des Vorjahres dürften aber nicht zu wiederholen sein." Ein Übergangsjahr soll diese Saison werden, ein Jahr um neue Talente zu fördern und Werbung für die eigene Sportart zu machen, damit zukünftig wieder vermehr Sponsoren aquiriert werden können.
"In der LBS-Serie wollen wir einen Platz unter den ersten fünf erreichen. Außerdem hoffe ich auf einige Einzelerfolge in diversen Rennen", setzt Keck auf seine Youngsters und Routinier Rene Brotzge, der als "Einzelkämpfer" in der Seniorenklasse für einige Überraschungen gut sein sollte. Mit Straßenfachwart Roman Gandor, Jugendleiter Benjamin Becker, dem sportlichen Leiter Henry Rinklin und Team-Leiter Thomas Keck verfügt der VMC Konstanz außerdem über eine starke Mannschaft abseits der Strecke, wovon vor allem die Neuzugänge und Nachwuchskräfte profitieren sollen. "Björn Sonnenenstaedt fuhr zuletzt für eine Stuttgarter Mannschaft in der U23-Bundesliga. Dazu kommen noch eigene Talente im Jugendbereich, was langfristig gesehen doch Hoffnung macht", so Keck, der mit dem Abschneiden seiner Aktiven beim Saisonauftakt Saeco-Pokal zufrieden war. "Natürlich hoffe ich, dass durch die Etappe der Deutschland-Tour von Friedrichshafen nach Singen der Radsport in der Region einen Aufschwung erlebt", hofft man beim VMC Konstanz auf Mitgliederzuwachs.
Neben dem Top-Ereignis Deutschland-Tour steht ein weiteres Highlicht für die Radsport-Fans am 18. Juni an, wenn der VMC Konstanz sein Heimrennen ausrichtet. Anders als in den Vorjahren entfällt diesmal allerdings der Familientag am Sonntag. "Organisatorische Gründe" seien verantwortlich, dass in Konstanz lediglich am Samstag Radrennsport zu sehen sein wird. "Die Schülerrennen mussten deshalb aus dem Programm genommen werden, dafür wird um die Internationale Bodenseemeisterschaft gefahren". Beim Jugend-, Juioren- und dem Elite-Rennen geht es also um die IBRMV-Meisterschaft. Dazu kommen noch das Senioren-Rennen, ein Talentsuche-Wettbewerb und ein Hobbyrennen, bei dem die Mitarbeiter der ARD-Rundfunkanstalten ihren Meister ermitteln.