Südkurier: Bundesliga kommt nach Dettingen

Für begeisterte Radfahrer gibt es am Wochenende in Dettingen ein Spitzenprogramm: Mehr als 300 Spitzenradfahrer der Rad-Bundesliga treten am Sonntag an.

Rund 300 Spitzenfahrer der Rad-Bundesliga sind am Sonntag, 21. Juli, zu Gast in Dettingen. Die Ortsmitte ist Start und Ziel des vom Konstanzer Veloclub organisierten Rennens über Langenrain, Freudental und Kaltbrunn. Ergänzend zu den Bundesliga-Rennen der Klassen U 19 und U 23 gehen auch Schüler, Amateure und Jedermänner an den Start. Wer das Spektakel beobachten möchte, dem empfehlen Heiner Knittel vom Veloclub und der Ex-Radprofi Henry Rinklin, einen Radausflug an die Rennstrecke. Die Radwege sind für Besucher frei befahrbar. Von dort aus haben sie gute Sicht auf die Fahrer.

Gruppenfoto
Der Helm ist Pflicht: Henry Rinklin (von links), Heiner Knittel und Martin
Merkler vom Veloclub Konstanz blicken gespannt dem Bundesliga-
Radrennen am Sonntag in Dettingen entgegen. Für das Gelingen der
Veranstaltung legen sich rund 200 Helfer ins Zeug.


Wer in die Gegenrichtung zum Rennen unterwegs ist, der erlebt die Spitzensportler im Vorbeifahren. Für den Autoverkehr sind die Straßen der Rennroute gesperrt. Zwischen Allensbach und Dettingen, wo es keinen Radweg gibt, müssen auch Radfahrer auf eine Umleitung durch den Wald ausweichen. Die meisten Zuschauer erwarten die Veranstalter am Start und Ziel in Dettingen auf Höhe der Bäckerei in der Kapitän-Romer-Straße. Henry Rinklin hofft auf 5000 Besucher und mehr.

Mit rund 140 Helfern stemmt der Veloclub Konstanz die Organisation und dank der Hilfe von Sponsoren die Kosten in der Höhe von rund 20 000 Euro. Für Zuschauer ist das Radspektakel kostenfrei. Weiter hat der Club 70 Personen an der Strecke im Einsatz (darunter die Verkehrskadetten aus Konstanz) und für die gastronomischen Angebote die Münsterhexen. Noch sind in der Zeit von 7 bis 17 Uhr Helfer am Rennweg gesucht, sagt Knittel. Je mehr Menschen dort im Einsatz seien, desto geringer sei die Belastung für den Einzelnen. Wer helfen will, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Jeder Neuling bekomme eine Einführung, sagt Heiner Knittel vom Veloclub.

Die Sicherung der Strecke gehört zu den wichtigsten Aufgaben. Denn die Straßen müssen frei sein, wenn die Spitzensportler anrauschen. Sie kommen etwa auf Tempo 90, wenn es bergab geht, und selbst auf der Bergetappe von Dettingen in Richtung Langenrain sollen sie noch Tempo 40 erreichen. Die Streckenposten bekommen Unterstützung von einer Vorhut aus Motorradfahrern, die mit Lichtzeichen und Hupen auf die herannahenden Rennfahrer aufmerksam machen. Der Renntag in Dettingen beginnt um 8.15 Uhr mit einem Jedermannrennen, für das 50 Anmeldungen vorliegen, darunter von Radsportlern aus Dänemark, Südafrika und der Schweiz. Es handle sich um radbegeisterte Bodenseeurlauber, die sich spontan angemeldet hätten, sagt Martin Merkler, Fachwart für den Rennsport beim Veloclub.

Das Bundesliga-Rennen in Dettingen ersetzt dieses Jahr das Straßenrennen über die Laube. Dies ist wegen der Bauarbeiten nicht möglich. Doch, auch wenn die Bagger abgezogen sind, eine Rückkehr an die Laube strebt der Veloclub wohl nicht an. „Es wird immer schwieriger, bei der Verkehrssituation, die Laube zu halten, sagt Rinklin. Er hofft, das Rennen mit der Dettinger Route etablieren zu können.

Autos und Busse fahren anders

Die Bundesliga: Voraussetzung für den Start bei einem Bundesliga-Radrennen ist eine Lizenz vom Bund Deutscher Radfahrer (BDR). Startberechtigt sind vom BDR genehmigte Mannschaften von Landesverbänden, Vereinsmannschaften und Rennsportgemeinschaften.

Das Rennen: Dettingen ist Start und Zielort. Die Route führt über Langenrain, Freudental und Kaltbrunn. Um 8.15 Uhr startet das Jedermann-Rennen (48 Kilometer), um 10 Uhr treten die Starter der Bundesliga an (U 11, 108 Kilometer) und um 13 Uhr die Bundesliga-Fahrer der Klasse U 23 (156 Kilometer). Zwischen 10 und 11 starten Schüler (U 11, U 13 und U 15) und zum Abschluss um 13.20 Uhr gehen Amateure der C-Klasse aufs 60-Kilometer-Rennen.

Die Umleitungen: Von 7.30 bis 17 Uhr ist am Sonntag die Rennroute gesperrt. Sie erstreckt sich von Dettingen über die L 220 nach Langenrain, über die K 6171 in Richtung Freudental und führt vor dem Ortseingang von Kaltbrunn auf die K 6172 zurück nach Dettingen. In Freudental ist die Langenrainer Straße gesperrt. Hier darf auch nicht geparkt werden. Die Umleitung führt über die Stöckenhofstraße. Wer mit dem Auto nach Dettingen kommt, kann im Industriegebiet oder am Friedhof parken. Die Linie 13 verkehrt nur ab/bis Haltestelle Dettingen/Kinderspielplatz. Fahrgäste aus/nach Wallhausen sollten auf die Linie 4 ausweichen. Die Linie 4 verkehrt nur ab/bis Haltestelle Wallhausen/Linzgaublick. Ein Pendelbus schließt im 30-Minuten-Takt die Lücke bis Dettingen Friedhof.

Die beste Sicht: Wer als Zuschauer das Radrennen erleben will, kann sich auf den Radwegen entlang der Strecke einen Aussichtsposten suchen. Besonders spannend dürfte es an der Steigung in Richtung Langenrain sein, wo innerhalb des Rennens ein Bester fürs Bergfahren ermittelt wird, und am Zieleinlauf in der Kapitän-Romer-Straße von Dettingen auf Höhe der Bäckerei.

(Aus "Südkurier", Ausgabe vom 18.07.2013 - Abdruck mit freundlicher Genehmigung)